Auf dem Raiteberg im Konstanzer Stadtteil Königsbau steht der Bismarckturm. Ruhig schaut er mit seinen knapp 23 Metern über die Stadt und seine Mauern wirken schwer und erhaben. Was hat es mit diesem sonderbaren Bauwerk auf sich? Das erfährst du hier. Außerdem kannst du etwas zur Aussicht und zum Weg zum Bismarckturm von Konstanz lesen.
Inhaltsverzeichnis
Bismarcktürme
Schon merkwürdig: In Deutschland gibt es 146 Bismarcktürme. Früher waren es sogar fast 200. Alle wurden zu Ehren von Otto von Bismarck erbaut. Er war preußischer Politiker und der erste Kanzler des deutschen Reichs. An der Gründung des deutschen Reichs war er ebenfalls stark beteiligt. Bis zum Ende des zweiten Weltkriegs wurde er von vielen Deutschen ob seiner politischen Verdienste verehrt.
Ein Teil der Verehrung bestand darin, dass man ihm zahlreiche Denkmäler in die Welt konstruierte. Büsten, Statuen und Reiterdenkmäler. Und eben Bismarcktürme. Die Türme sollten nicht in erster Linie als Aussichtstürme dienen. Stattdessen sollten in großen Schalen auf den Spitzen und den Podesten der Türme mächtige Feuer entzündet werden. Zu Ehren Bismarcks und vor allem anlässlich seines Geburtstags am 01. April. Dieser Brauch wurde bis zum Ende des Nationalsozialismus weitergeführt.
Der Konstanzer Bismarckturm
Der Bismarckturm von Konstanz ist einer von neun im Bundesland Baden-Württemberg. Die restlichen stehen zum Beispiel in Freiburg, Heidelberg und Stuttgart. Der Turm steht auf dem 452 Meter hohen Raiteberg im Stadtteil Königsbau. Seine Höhe wird mit 22,8 Metern angegeben. Der Entwurf stammt vom Architekten Georg Wickop. Seine Eröffnung fand im Jahr 1912 statt und konstruiert ist das Bauwerk aus Beton.
Auch in Konstanz wurde der Bismarckturm bis zum Ende der Nationalsozialismus befeuert. Außerdem hielten die Nazis gerne ihre albernen Parteiveranstaltungen zu Füßen des Bismarckturms ab.
In den 1990er-Jahren hat man den Konstanzer Bismarckturm wieder schön hergerichtet, nachdem er sich in ziemlich schlechtem Zustand befunden hatte. Der Turm war jahrelang für Interessierte zugänglich. Seit 2017 allerdings ist der Zugang nicht mehr möglich. Der aktuelle Besitzer des Turmes plant angeblich die Eröffnung eines Zeitreise-Museums im Bismarckturm. Es bleibt also spannend.
Derzeit ist ein Besuch des Bismarckturms also vor allem wegen seines Standortes zu empfehlen. Vom Podest vor dem Turm aus hat man eine wunderbare Aussicht auf Konstanz, die Konstanzer Bucht und die Alpen.
Aussicht über Konstanz
Vom Podest des Bismarckturms aus hat man fast ganz Konstanz zu Füßen. Der Blick reicht vom Obersee über das Münster bis zum Untersee ganz im Westen. Über die Konstanzer Bucht hinweg sieht man außerdem auch Kreuzlingen und die Hügellandschaft im Thurgau in der Schweiz. Dahinter erheben sich die Gipfel der Alpen. Der Säntis ist gut zu erkennen und die spitzen Zacken der Churfirsten. Weiter rechts reicht die Aussicht bis zu den weit über 3.000 Meter hohen Glarner Alpen.
Wenn du mehr über die Berge am Bodensee erfahren willst, schau doch mal hier vorbei.
Weg zum Turm
Der Bismarckturm ist einfach zu finden. Er liegt im Stadtteil Königsbau östlich vom Konstanzer Friedhof. Vom Bahnhof Konstanz-Petershausen aus sind es etwa zehn Minuten zu Fuß. Von der Wollmatinger Straße aus folgt man einfach dem Bismarcksteig nach oben bis zum Turm. Von der Konstanzer Altstadt aus dauert der Spaziergang eine gute halbe Stunde.
Falls du dich noch weiter mit dieser Art von Bauwerk beschäftigen willst, ist möglicherweise die Seite von Jörg Bielefeld etwas für dich.
In der Nähe
Nicht weit vom Bismarckturm entfernt befinden sich weitere schöne Stellen in Konstanz und am Bodensee. Zum Beispiel lädt die Konstanzer Seestraße zu einem Spaziergang ein. Wie von oben vom Turm aus kann man auch von der Uferpromenade aus wunderbar die Alpen sehen. Immer vorausgesetzt, die Sicht ist klar. Auch die Konstanzer Altstadt ist in einer halben Stunde gut zu Fuß zu erreichen. Nicht nur im Sommer lohnt sich auch der Weg zum Hörnle, dem schönsten Strandbad von Konstanz.