Die Seestraße ist eine herrliche Uferpromenade in Konstanz. Sie gehört zu den schönsten Stellen in der Bodenseehauptstadt. Auf der Seestraße kann man am See entlang von der alten Rheinbrücke nahe des Zentrums in Richtung Osten gehen. Sie ist etwa einen Kilometer lang und von schönen Platanen bewachsen. Im ersten Abschnitt von der alten Rheinbrücke aus gesehen dürfen Autos fahren. Weiter hinten dagegen sind nur noch Fahrräder und Fußgänger zugelassen.
Von der Konstanzer Altstadt aus dauert es knapp zehn Minuten zu Fuß, bis man die Seestraße erreicht. Sie liegt nämlich nicht in der Altstadt südlich des Seerheins, sondern auf der gegenüberliegenden Seite in Konstanz-Petershausen. Zwei Dinge sind an der Seestraße besonders. Erstens ihre großartige Aussicht auf den Bodensee, den Konstanzer Hafen und die dahinterliegenden Alpen. Und zweitens die wunderschönen alten Gebäude, die sich an ihr befinden.
Die Prachtbauten an der Seestraße
Gleich zu Beginn der Seestraße von der alten Rheinbrücke aus gesehen stehen große alte Häuser mit beeindruckenden Fassaden aus der Zeit des Jugendstils. Die Fassaden sind mit schönen Farben bemalt und prägen das Stadtbild von Konstanz. In weiter östlich gelegenen Abschnitten der Seestraße stehen prachtvolle Villen auf großen Grundstücken. In einer davon befindet sich zum Beispiel das Casino von Konstanz. Eine andere ist die Villa Prym, in der unter anderem Kunstausstellungen stattfinden.
Als die Deutschen nationalsozialistisch waren, wurde die Straße für einige Jahre in Adolf-Hitler-Ufer umbenannt. Das Land unter der Seestraße ist übrigens nicht natürlich, sondern wurde einst aufgeschüttet. Die Stufen, die um Ufer steil hinunterführen, laden zum Sitzen und Schwimmen ein. Diese Einladung nehmen viele KonstanzerInnen auch gerne an.
Eine Gruppe der Universität Konstanz bietet seit neustem sehr interessante Führungen an, die sich mit den Prachtbauten an der Seestraße beschäftigen. Auf der Facebook-Seite der Kunst-Werk-Stadt Konstanz kann man mehr darüber erfahren. Die Führungen sind sogar kostenlos.

Aussicht und Ruhe
Vor der Seestraße breitet sich das gesamte Panorama des Bodensees aus. Majestätisch schwebt der mehr als 2.500 Meter hohe Berg Säntis über dem gegenüberliegenden Schweizer Ufer. Bei klarer Sicht sind unzählige Alpengipfel zu sehen. An der Uferpromenade stehen viele Bänke, auf denen sich die Menschen gerne aufhalten. Immer wieder sieht man KonstanzerInnen, die sich allein mit einem Buch hierhin zurückziehen. Die Seestraße hat eine besondere und sehr ruhige Atmosphäre.

Hinter der Seestraße
Doch das beste kommt eigentlich erst hinter der Seestraße. Ihre Verlängerung ist ein wunderschöner Fußweg, der am Ufer des Bodensees entlang weiterführt. Ungefähr dort, wo sich der Yachthafen befindet, geht die Seestraße in den reizenden Fußweg über. Im späteren Verlauf wechselt er seinen Namen zu Wendelgardweg. Man kann ihn bis zur östlichsten Spitze gehen, die von Konstanz in den See hineinsticht. Ein wirklich toller Weg.
Man kommt an einsamen kleinen Buchten vorbei. Eine davon ist die Schmugglerbucht. Ein kleiner Wald mit ansehnlichen Bäumen befindet sich an ebendieser Stelle. Hübsche Kiesstrände runden das Gesamtbild ab. Es lohnt sich also wirklich, die Seestraße noch ein bisschen weiter zu gehen.
Am Ende des Weges befindet sich das Strandbad Horn, das von den KonstanzerInnen gerne Hörnle genannt wird. Weitere Informationen dazu befinden sich im Artikel über das Hörnle. Vom Anfang der Seestraße aus bis zum Hörnle sind es etwas mehr als drei Kilometer. Man schafft den Weg also in etwa 45 Minuten zu Fuß.

