Karren – Hoch über Dornbirn

Der Karren ist ein Berg im Bundesland Vorarlberg von Österreich. Er liegt direkt hinter Dornbirn. Der Karren ist 971 Meter hoch und auf den ersten Blick nicht besonders spektakulär. Steigt man jedoch die rund 500 Höhenmeter von Dornbirn durch den Wald hinauf, merkt man, dass sich seine Besteigung trotzdem lohnt. Denn vom Gipfel des Karrens aus hat man nicht nur eine wunderbare Aussicht, sondern man kann dort auch schön wandern.

Was ist das für ein Berg?

Auch wenn ich den Namen irgendwie nicht schön finde, mag ich den Karren. Das Wort Karren hat zum Glück auch nichts damit zu tun, wie manche Leute ihre Autos liebevoll bezeichnen. Vielmehr kommt es von der Spezialbezeichnung für bestimmte Rinnen in bestimmten Gesteinen. Und aus eben einem solchen Gestein besteht der Berg. Mit diesem Wissen lässt sich der Name schon etwas leichter ertragen.

Eine Seite des Gipfels besteht aus einer etwas größeren Felswand, die den Berg etwas bergiger aussehen lässt. Ansonsten wirkt er recht gezähmt, denn abgesehen von seiner geringen Höhe führen nicht nur breite Wanderwege auf den Gipfel, sondern auch eine Seilbahn.

An der Bergstation direkt auf dem Gipfel befindet sich ein sogenanntes Panoramarestaurant. Die Preise sind angesichts der Lage noch relativ in Ordnung. Übersichtliche Wanderkarten zeigen den BesucherInnen klar und deutlich, wo sie hinwandern können. Alles in allem ein sehr zivilisierter Berg, der aber durch seine schöne Lage trotzdem toll ist. Und mit Lage meine ich vor allem die Aussicht.

Atemberaubende Aussicht

Vom Karren aus hat man eine wahnsinnig schöne Aussicht über das Rheintal, auf den Alpstein und das Ende des Bodensees. Wenn sich unten über Dornbirn der Nebel sammelt und die benachbarte Felswand an einem der Ausläufer des Berges Staufen in das Nebelmeer stürzt, wirkt die Landschaft wie verzaubert. Gegenüber, auf der anderen Seite des Rheintals, schwebt der Säntis. Der 2.502 Meter hohe Berg ist die höchste Erhebung der Appenzeller Alpen. Vom Karren aus ist sogar die Bergstation der Säntis-Seilbahn zu erkennen.

Schaut man in Richtung Norden, reicht der Blick über die Rheinmündung bis hin zum östlichen Teil des Bodensees. Etwas weiter östlich sieht man vom Karren aus auch den Pfänder. Das ist der Hausberg von Bregenz. Sozusagen der Karren von Bregenz.

Wenn man ganz streng ist, dann ist der Karren eigentlich gar kein eigener Berg. Vielmehr ist er ein Nebengipfel des Staufen. Der Staufen ist 1.465 Meter hoch und liegt direkt über dem Karren. Vom Gipfel des Karren aus hat man einen guten Blick auf eine weitere große Felswand des Staufen. Sie liegt nahe der Alpe Schuttannen.

Direkt an der Bergstation der Seilbahn befindet sich ein zwölf Meter langer verglaster Steg. Dieser Steg ragt über den Abgrund des Karrens hinaus. Dadurch hat man das Gefühl, in der Luft über der Tiefe zu stehen. Das ist ganz nett. Um den bewegenden Moment festhalten zu können, wird sogar ein Selfie-Service angeboten. Jippijajey Menschen im Jahre 2018!

Die Aussicht vom Karren

Die Karren-Seilbahn

Von Dornbirn aus kann man den Gipfel des Karrens mit einer Seilbahn gut erreichen. Die Seilbahn fährt etwa alle viertel Stunde. Und eine Fahrt dauert nur wenige Minuten.

Die Seilbahn fährt vom frühen Vormittag bis zum späten Abend. Eine Berg- und Talfahrt kostet für Erwachsene derzeit 11,50€.

Die Karren-Seilbahn

Wandern am Karren

Das Gebiet um den Karren eignet sich hervorragend zum Wandern. Die Landschaft ist in dieser Hinsicht sehr gut erschlossen. Eine übersichtliche Wanderkarte befindet sich hier. Viele der Wege sind einfach und bequem zu begehen. Der direkte Weg von Dornbirn auf den Gipfel ist in gut zwei Stunden machbar.

Der Wanderweg entlang der Karren-Seilbahn ist übrigens eine beliebte Strecke, um Sport zu machen. Zahlreiche WandererInnen steigen den Weg in beeindruckender Geschwindigkeit hinauf. Für Messbegeisterte ist sogar ein Zeitmesssystem eingerichtet. So kann man sich an der Talstation der Seilbahn ein Zeitticket aus einem Automaten ziehen. Und auf dem Gipfel beim Panoramarestaurant an der Bergstation der Seilbahn kann man den darauf befindelichen Code einscannen. Dadurch erlangt man das wertvolle Wissen darüber, wie lange man exakt zwischen Tal und Berg gebraucht hat. Das funktioniert sogar in beide Richtungen. Ein durch und durch technologisch erschlossener Berg ist der Karren also.

Achtung: Einige der Wanderwege in der Gegend sind im Winter wegen Holzfällerarbeiten gesperrt. Teilweise bestehen dann Umleitungen.

Die Umgebung

Neben einem Besuch des Karrens lohnt sich unbedingt der Spaziergang durch die nahegelegene Rappenlochschlucht. Einer der Karren-Wanderwege beeinhaltet diesen Abschnitt der Dornbirner Ache übrigens auch. Mit dem Auto lässt sich der Parkplatz der Rappenlochschlucht erreichen, indem man einfach der Straße zur Talstation der Seilbahn noch ein bisschen weiter folgt.

Achtung: Die Rappenlochschlucht ist im Winter für WandererInnen gesperrt.

Landschaft beim Karren

Anfahrt

Die Anfahrt zur Talstation der Karrenseilbahn ist leicht zu finden. Von Dornbirn aus folgt man einfach der Gütlestraße entlang der Dornbirner Ach. Nach kurzer Zeit erreicht man den Parkplatz. Auch für Wanderungen ist der Parkplatz ein guter Ausgangspunkt. Er ist kostenpflichtig.